Tierversuche verstehen erhält Science Hero-Preis

Tierversuche verstehen erhielt von der Konferenz Biologischer Fachbereiche (KBF) den „Science Hero-Preis“ für den besonderen Beitrag zur Wissenschaftskommunikation. Besonders die sachliche und faktenbasierte Aufklärung der Initiative wird gelobt. Seit 2015 wird der Preis alle zwei Jahre an verschiedene Organisationen oder Personen vergeben.

Die Initiative Tierversuche verstehen leiste einen besonderen Beitrag zur Wissenschaftskommunikation, indem sie tendenziösen Fehlinformationen durch einschlägige Gruppen entgegenwirke, begründet die Konferenz Biologischer Fachbereiche ihre Wahl. Sie führt als Beispiel die Berichterstattung und gründlich recherchierten Hintergrundinformationen zur Bürgerinitiative „Save Cruelty Free Cosmetics“ an. Die Bürgerinitiative hatte im vergangenen Jahr in einer Petition von der Europäischen Union unter anderem einen fest terminierten Ausstieg aus dem Tierversuch gefordert. Die EU-Kommission lehnte das ab. 

„Tierversuche verstehen klärt seit vielen Jahren fair und ohne Effekthascherei zu einem Thema auf, das in der öffentlichen Diskussion sicherlich nicht immer einfach zu moderieren ist. Dabei geht es nicht darum, Dinge zur eigenen Wahrheit zurechtzubiegen, sondern mit Hilfe von Fakten die Debatte stets sachlich zu halten“, sagt PD Dr. Alois Palmetshofer, Sprecher der Konferenz Biologischer Fachbereiche.

Die Vergabe des Science Hero-Preises erfolgt an Personen oder Organisationen in der biowissenschaftlichen Forschung und Lehre, die laut KBF „bürokratische Ausuferungen oder politische Absurditäten mit Humor bekämpfen, standhaft ertragen oder effizient vermieden haben“. Bei dem Preis handelt es sich um ein Bronzeskulptur. Sie zeigt eine Eule, die auf einer Ansammlung von Paragraphen-Zeichen sitzt. Als Symbol der Weisheit verkörpert die Eule die Grundlagenforschung in Deutschland, die an die Bürokratie gebunden ist.

Tierversuche verstehen Science Hero
Prof. Stefan Treue (links), Sprecher der Initiative, Martin Schleinhege (mitte), Projektkoordinator, sowie Dr. Roman Stilling (rechts), wissenschaftlicher Referent, nahmen die Auszeichnung für die Initiative in Nürnberg entgegen.

Tierversuche verstehen begleitet die Forschung an Tieren als Informationsinitiative der deutschen Wissenschaft seit September 2016 sowohl über die Plattform Webseite hier als auch durch zahlreiche begleitende Maßnahmen auf kommunikativer Ebene. Dazu zählt der Kompass Tierversuche, der seit 2021 die Daten der jährlichen Versuchstierstatistik durch Beispiele und Infografiken greifbarer macht. Weitere Aktivitäten sind etwa der alle zwei Wochen erscheinende Podcast „Fabeln, Fell und Fakten“, der Schüler*innen-Wettbewerb „Triff den Nobelpreisträger/Triff die Nobelpreisträgerin“ oder die Video-Reihe „Mein wunder Punkt“, in der Patient*innen ihre Geschichten erzählen.

Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung. Uns fällt auf, dass sich die Berichterstattung über Tierversuche in den vergangenen Jahren verbessert hat – von der reinen Emotionalität, die das Thema mit sich bringt, hin zu einer Einordnung anhand von Fakten. Wir sind stolz, dass wir mit unserer Arbeit durch mehr Transparenz zu einer wichtigen gesellschaftlichen Diskussion beitragen.

Prof. Stefan Treue, Sprecher der Initiative Tierversuche verstehen

Bisherige Science Hero-Preisträger waren:

  • Prof. Melanie Brinkmann von der Technischen Universität Braunschweig (Wissenschaftskommunikation und Wissenstransfer während der Corona-Pandemie)
  • Prof. Axel Brennicke von der Universität Ulm („Ansichten eines Profs“, Kolumnen im Service-Magazin Laborjournal),
  • Prof. Reinhard Paulsen vom Karlsruher Institut für Technologie (Einsatz bei der Gründung der Konferenz Biologischer Fachbereiche)
  • Der Entomologische Verein Krefeld (Studie über das Insektensterben).
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